Kellerviertel
Heiligenbrunn

Der schönste Platz im Burgenland

Das Kellerviertel Heiligenbrunn

Das Kellerviertel von Heiligenbrunn – ist ein weitläufiges und nahezu vollständig erhaltenes Ensemble von Weinkellern, die seit dem 18. Jahrhundert in Verwendung stehen. Die alten Weinkeller, die zum Teil mit Stroh gedeckt sind, beinhalten meistens alte Weinpressen aus dem 17. Jahrhundert. Einzigartig in ihrer Gesamtheit, ist das Kellerviertel von Heiligenbrunn ein besonderes Juwel, nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt. Ein Großteil der alten Weinkeller wird auch heute noch ihrer ursprünglichen Funktion gerecht und dieses wird in beeindruckender Weise veranschaulicht.

Das Kellerviertel von Heiligenbrunn ist kein Museum, denn alle Keller sind in Privatbesitz. Die Besitzer sind großteils aus den Ortsteilen Heiligenbrunn, Hagensdorf und Luising, der Großgemeinde Heiligenbrunn. Im Jahre 1969 wurde das Kellerviertel von Heiligenbrunn von der Burgenländischen Landesregierung zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und in den Jahren 1983 bis 1986 wurden insgesamt 108 Keller unter Denkmalschutz gestellt.

Beeindruckende Vielfalt

Man hat damals schon erkannt, dass das Kellerviertel von Heiligenbrunn von erstrangigem, volkskundlichen Stellenwert ist. In beeindruckender Vielfalt waren die sonst kaum mehr vorhandenen, strohgedeckten Blockbauten erhalten.

Diese Blockbauten waren immerhin die für das Burgenland ursprünglich typische Hausbauweise. Das Kellerviertel von Heiligenbrunn besteht aus den Rieden Stifterberg und Zeinerberg und umfasst 141 kellerartige Bauten.

Romantische und verträumte Plätze findet man im Kellerviertel zur Genüge, man hat manchmal sogar den Eindruck, als befindet es sich im Dornröschenschlaf, aus dem es noch lange nicht erwachen will. Besonderen Wert legt man deshalb auch auf den sanften Tourismus.

Einiges über die Weinkeller die gar keine Keller sind …

Die Weinkeller sind eigentlich keine Keller, sondern Holzblockbauten auf einem gestampften Lehmboden, die mit einem Lehm-Häcksel-Gemisch verputzt sind. Ihre Form, Größe und Bauart ergab sich aus den wirtschaftlichen Gegebenheiten und Anforderungen. Ein kleiner Depotraum, eine Stube und das Presshaus mit der großen Holzpresse sind zu einem lang gestrecktem Gebäude zusammengefasst. Die Konstruktionsweise ist der Holzblockverband, bei dem sich horizontale Baumstämme kreuzweise überlagern. Das Balkenwerk ist lehmverschmiert und weiß gekalkt.

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Keller aus grob behauenen Holzblöcken gezimmert. Sie sind fensterlos, ohne Zierrat (die Armut der Menschen ließ keine schmuckvollere Gestaltung der Gebäude zu) und ihr Verputz besteht aus einem geweißtem Lehmbewurf. Gebaut wurde nach Erfahrung und Gefühl, weniger nach handwerklicher Präzision. Die Keller besitzen eine Lehmgredn und strohgedeckte Vollwallmdächer in Schabtechnik. Die Raumteilung ist auch außen durch die herausstehenden Vorkopfreihen sichtbar. Durch die Hintereinanderreihung der Räume entstehen lang gestreckte Baukörper.


Späteres 19. Jahrhundert

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde begonnen das Kellerstöckel über einen halb in die Erde gegrabenen massiv gemauerten Kellerraum in Hanglage zu errichten. Dadurch wird die straßenseitige Giebelansicht zweigeschossig. An den Fassaden findet man teilweise bereits eine einfache Putzgliederung und Initialen oder Jahreszahlen in Putzschnitttechnik. Die Wände sind auch schon von kleinen Fenstern durchschnitten. Das Strohdach war ursprünglich auch bei diesen Kellern obligat.

1900 bis 1950

Nach 1900 entstandene Keller gleichen in Form und Aufbau noch dem Vorgänger-Typ, ihr Erscheinungsbild ist aber geprägt durch ein sauber ausgeführtes Mauerwerk, durch gesägtes und nicht mehr grob beschlagenes Holz und durch Satteldächer mit Ziegeldeckung. Des weiteren findet man vielfach Bauteile mit Laubsägearbeiten und eine gezimmerte Auszier, die teilweise auch bemalt sein kann. Die Fenster wurden wesentlich größer.

Neuere Keller

Keller die nach 1950 entstanden sind, waren zunächst Zweckbauten in einfacher, schmuckloser Bauform, geprägt von Beton, Putz und wenig Holz. Die Fenster sind abermals größer geworden. Spätere Objekte tragen moderne, urbane Architekturdetails. Im Gegensatz dazu wurden aber auch Keller errichtet, die versuchen in Form und Material an traditionelle Bautraditionen anzuschließen.


In der virtuellen Tour durch unser historischen Kellerviertel,
bekommen Sie einen kleinen Vorgeschmack auf die Schönheit der Heimat des Uhudlers.
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